Nachhaltige Entwicklung im volkswirtschaftlichen Unterricht
Nachhaltige Entwicklungim volkswirtschaftlichen Unterricht

ChatGPT - der nachhaltige Musterschüler...

Was weiß die „künstliche Intelligenz“ über das nachhaltige Wirtschaften?

 

Februar 2024

 

Am 30. November 2022 ging die kostenlose ChatGPT Applikation an den Start. Ein Präzedenzfall, an dem die Fortschrittlichkeit der jungen Generation gegenüber der alten festgehalten werden kann? Fakt ist, dass jugendliche Lernende innerhalb weniger Monate die Möglichkeiten der „künstlichen Intelligenz“ ausloteten. Wikipedia war gestern, Hausaufgaben mit Hilfe der KI sind der neueste Schrei. Nur langsam halten Lehrende Schritt. Was der digitale Zuflüsterer für Lernprozesse insgesamt bedeutet, ist derzeit Gegenstand bildungstheoretischer und entwicklungspsychologischer Diskussionen. Was mich dabei ebenfalls interessiert: Was bedeutet der Vormarsch der KI für das ökonomische Denken? Sind neue Erkenntnisse für das nachhaltige Wirtschaften in der Gesellschaft zu erwarten?

 

Man staunt in diesen Zeiten nicht schlecht über die neue Qualität von Hausaufgaben. Selbst Lernende mit bisher äußert mäßigen fachlichen und sprachlichen Ausgangskenntnissen präsentieren neuerdings makellose Arbeitsergebnisse ihrer häuslichen Anstrengungen zur Bewältigung schulischer Aufgaben. In einer Studie im Herbst 2023 gab über die Hälfte der Lernenden an, ChatGPT für Bildungsaspekte zu nutzen.(1) Überfällig, dass Lehrpersonen hier Anschluss an die Gegenwart bewahren. Sollten sie doch eigentlich selber in der Lage sein, den Weg in die (nachhaltige?) Zukunft zu weisen. Mit der „Künstlichen Intelligenz“ erwächst hier (neben Wikipedia) ein neuer digitaler Konkurrent in der Auslegung der Wirklichkeit. Aus der Sicht des „nachhaltigen Wirtschaftens“ stelle ich mir nach 30 Jahren Engagement für die Thematik speziell die Frage, was ChatGPT Lernenden (und Lehrenden, die KI zunehmend für ihre Unterrichtsvorbereitung nutzen) an Mehrwert bringt. Und so begab ich mich auf die Spuren meiner Schülerinnen und Schüler(2) und befragte die Applikation bezüglich der Themen, die ich seit vielen Jahren auf meiner Webseite diskutiere.

 

Hallo ChatGPT, was versteht man unter Nachhaltigkeit?

 

Antworten des Chatbots zeichnen sich durch ihre strukturierte Form aus. Nicht immer scheint diese geglückt, aber in diesem Fall beantwortet ChatGPT die Einstiegsfrage mustergültig mit dem Verweis auf das Dreisäulenmodell der „ökologischen, sozialen und ökonomischen“ Nachhaltigkeit, welche auf globaler, nationaler und lokaler Ebene umzusetzen seien. Auch der Bezug zu den SDGs wird herstellt. Eine entsprechend klare Unterscheidung hätten wir in früheren Zeiten als außerordentliche Fähigkeit unserer Lernenden festgehalten. Nun wird eine solch konkrete Differenzierung zum Standard. Was fehlt, ist eine Hinterfragung des Konzepts. Denn in der Nachhaltigkeitswissenschaft konkurriert das Dreisäulenmodell mit dem ökologischen Vorrangmodell, das der Ökologie eine höhere Priorität einräumt als der ökonomischen Nachhaltigkeit. Der neue digitale Lernbegleiter spiegelt hier eine Eindeutigkeit des Paradigmas vor, die längst nicht gegeben ist.

 

Liebes ChatGPT, was ist denn mit dem ökologischen Vorrangmodell?

 

Siehe da, stellt man die richtigen Fragen, vermag die Künstliche Intelligenz zu beeindrucken.

„Das Vorrangmodell der Nachhaltigkeit legt fest, dass ökologische Nachhaltigkeit die primäre Säule ist, auf der die anderen beiden Säulen (soziale und ökonomische Nachhaltigkeit) aufbauen. Dies bedeutet, dass ökologische Integrität und die Bewahrung natürlicher Ressourcen als grundlegend für nachhaltige Entwicklung angesehen werden. [...] Das Vorrangmodell betont die Abhängigkeit der sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit von einer intakten Umwelt. Eine Umweltzerstörung könnte langfristig die Grundlage für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Wohlstand gefährden. Es ist wichtig zu beachten, dass verschiedene Ansätze und Interpretationen des Dreisäulenmodells existieren, und manche sehen alle Säulen als gleichberechtigt an. Das Vorrangmodell betont jedoch die Schlüsselrolle der ökologischen Nachhaltigkeit als Basis für ein umfassendes und langfristiges Gleichgewicht zwischen Mensch, Gesellschaft und Umwelt.“

 

Besser kann man es kaum formulieren. ChatGPT hat seine Lektion gelernt. Doch gibt es sie erst preis, wenn man es explizit danach fragt. Und, wer einschlägige Fortbildungen zur KI anno 2023/24 besucht, erwartet es nicht anders. KI ist nicht intelligent, geschweige denn innovativ, sondern nur eine Datensammlerin im Internet. Kennt sie dann die Nachhaltigkeitsstrategien?

 

Hey Kollegin, was sind denn die Nachhaltigkeitsstrategien?

„Es gibt verschiedene Nachhaltigkeitsstrategien, die von Unternehmen, Regierungen und Organisationen verfolgt werden, um Umwelt- und Sozialziele zu erreichen. Hier sind einige gängige Nachhaltigkeitsstrategien:

  • Umweltfreundliche Beschaffung: […]
  • Energieeffizienz und erneuerbare Energien: […]
  • Abfallminimierung und Recycling: […]
  • Soziale Verantwortung und Fair Trade: […]
  • Kreislaufwirtschaft: […]
  • […]“

 

Wenn ich als Fachdidaktiker hier eine Systematisierung in öko-effiziente, konsistente und suffiziente Strategien erwartet habe, werde ich enttäuscht. ChatGPT klaubt lediglich aus dem Wirrwarr des Internets eine passende Antwort zusammen, die die Strategien der Nachhaltigkeitswissenschaft zwar größtenteils abdeckt, aber nicht genügend abstrahiert. Hier zeigt sich, dass der (digitale) Mainstream eine entsprechende Systematisierung bis heute nicht vorgenommen hat. Und eine entsprechende Leistung von der KI zu erwarten, hieße in Athen zu sitzen und auf die Ankunft der Eulen aller Welt zu warten.

 

Also fragen wir direkt.

 

Kennst Du denn den Unterschied zwischen Ökoeffizienz, Konsistenz, Resilienz und Suffizienz?

„Die Begriffe Ökoeffizienz, Konsistenz, Resilienz und Suffizienz sind Konzepte im Kontext der Nachhaltigkeit und Umweltbewusstseins. Hier sind die Unterschiede zwischen ihnen:

  1. Ökoeffizienz:
    • Definition: Ökoeffizienz bezieht sich auf die Maximierung des Nutzens oder der Wertschöpfung bei gleichzeitiger Minimierung des Ressourcenverbrauchs und der Umweltauswirkungen.
    • Ziel: Die Idee ist es, mit weniger Ressourceneinsatz mehr Produkte oder Dienstleistungen zu generieren und somit ökonomischen und ökologischen Nutzen zu verbinden.
  2. Konsistenz:
    • Definition: Konsistenz in Bezug auf Nachhaltigkeit bezieht sich darauf, dass menschliche Aktivitäten und Entwicklungen mit den natürlichen Systemen in Einklang stehen sollten.
    • Ziel: Die Entwicklung sollte die ökologischen Grenzen respektieren und sich harmonisch in die natürlichen Kreisläufe einfügen, um Umweltauswirkungen zu minimieren.
  3. Resilienz:
    • Definition: Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit eines Systems, sich nach Störungen oder Veränderungen schnell zu erholen und seine Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
    • Ziel: Eine nachhaltige Entwicklung sollte widerstandsfähig gegenüber Umweltauswirkungen sein, um sich an veränderte Bedingungen anzupassen und langfristig stabil zu bleiben.
  4. Suffizienz:
    • Definition: Suffizienz bezieht sich auf das Prinzip der genügenden Befriedigung oder auf ein ausreichendes Maß an Konsum und Ressourcennutzung, um menschliche Bedürfnisse zu erfüllen, ohne übermäßigen Verbrauch und Verschwendung.
    • Ziel: Durch die Förderung von Suffizienz sollen übermäßiger Konsum und Ressourcenverbrauch reduziert werden, um eine nachhaltige und ausgewogene Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten.

Zusammengefasst betont Ökoeffizienz die Effizienz in der Ressourcennutzung, Konsistenz den Einklang mit natürlichen Systemen, Resilienz die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen, und Suffizienz die Begrenzung des Konsums auf ein ausreichendes Maß. Diese Konzepte können in Kombination eine ganzheitliche und nachhaltige Herangehensweise ermöglichen.“

 

Hätte ich nicht schon durch die vorherigen Antworten wahrgenommen, wie unkreativ und unkritisch ChatGPT arbeitet, könnte ich jetzt auf den Gedanken verfallen, die Arbeit an meiner Webseite einzustellen. Abgesehen davon, dass die KI das Ökonomische Prinzip nicht versteht („Maximierung bei gleichzeitiger Minimierung“ ist logischer Unsinn), kann man die vier Nachhaltigkeitsstrategien kaum besser auf den Punkt bringen. Neben besagter logischer Inkonsistenz musste ich die Begriffe zwar erst nennen, d. h. zuvor abstrahiert haben, um das digitale Know-What anzuzapfen.

Überprüfungen von Schlagworten wie „Cradle-to-Cradle“ oder „Weltüberlastungstag/Earth Overshoot Day“ zeigen jedoch, dass ChatGPT auch zu anderen zentralen Nachhaltigkeitsbegriffen fundierte Antworten findet. Diese Fähigkeit ist dabei beschränkt auf medial etablierte Terminologie. Fachbegriffe, die es bisher nicht in den gesellschaftlichen Mainstream geschafft haben, sind unbekannt. Eine Anfrage zu „Ökologischen Rucksäcken“ erbrachte tatsächlich Ausführungen zu Rucksäcken aus ökologischen Materialien anstatt des Nachhaltigkeitskonzeptes, das vom Wuppertal Institut für die Materialintensität von Produktions-, Nutzungs- und Entsorgungsprozessen entwickelt wurde.

 

Da die gesellschaftliche Rezeption von Debatten mitentscheidend für die Qualität von Antworten der KI ist, stand zu erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt inzwischen auch kritisch gesehen wird.

 

Nun, mein Chatbot, welche Kritik am Bruttoinlandsprodukt ist dir geläufig?

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird oft als Wirtschaftsindikator verwendet, um die wirtschaftliche Aktivität eines Landes zu messen. Allerdings gibt es mehrere Kritikpunkte und Bedenken im Zusammenhang mit der ausschließlichen Verwendung des BIP als umfassendes Maß für den Wohlstand und Fortschritt einer Gesellschaft. Hier sind einige der wichtigsten Kritikpunkte:

  1. Qualität und Lebensstandard: Das BIP misst die Gesamtleistung einer Volkswirtschaft, berücksichtigt jedoch nicht die Verteilung des Einkommens. Eine hohe Wirtschaftsleistung kann mit einer ungleichen Einkommensverteilung einhergehen, was bedeutet, dass der durchschnittliche Lebensstandard möglicherweise nicht so hoch ist, wie das BIP allein vermuten lässt.
  2. Nichterfassung unbezahlter Arbeit: Das BIP erfasst nicht die unbezahlte Arbeit, die in einer Gesellschaft geleistet wird, wie beispielsweise Hausarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Dadurch kann es den tatsächlichen Beitrag zum Wohlstand und zur Lebensqualität unterschätzen.
  3. Umweltauswirkungen: Das BIP misst die Produktion und den Konsum, berücksichtigt jedoch nicht die Umweltauswirkungen oder den Ressourcenverbrauch. Negative externe Effekte wie Umweltverschmutzung und Ressourcenerschöpfung werden nicht angemessen reflektiert.
  4. Nichtmarktaktivitäten: Das BIP berücksichtigt hauptsächlich Marktaktivitäten und ignoriert nichtmarktmäßige Aktivitäten, die dennoch einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden haben können, wie beispielsweise Selbstversorgung oder Subsistenzlandwirtschaft.
  5. Ausschluss sozialer und gesellschaftlicher Aspekte: Das BIP bietet keine Informationen über soziale Indikatoren wie Gesundheit, Bildung, Gleichberechtigung oder Lebenszufriedenheit. Diese Aspekte sind jedoch entscheidend für die Lebensqualität einer Gesellschaft.
  6. Finanztransaktionen und Spekulation: Das BIP erfasst auch Finanztransaktionen, unabhängig von ihrer realwirtschaftlichen Bedeutung. Dies kann dazu führen, dass beispielsweise Spekulationsgewinne das BIP steigern, ohne dass dies unbedingt zu einem realen Wohlstandsbeitrag führt.

Aufgrund dieser Kritikpunkte haben Forscher und Wirtschaftsexperten alternative Maßstäbe und Indizes entwickelt, die eine umfassendere Bewertung des Fortschritts und Wohlbefindens ermöglichen sollen, wie zum Beispiel der Human Development Index (HDI) oder der Genuine Progress Indicator (GPI). Diese versuchen, soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte miteinander zu verknüpfen.

 

Die Antwort vom Chatbot fällt ebenso durchwachsen aus wie einschlägige Kapitel aus volkswirtschaftlichen Schulbüchern oder entsprechende journalistische Artikel. Korrekt ist die Hinterfragung des BIP als Wohlstandsindikator, wobei durchaus zutreffende Gründe genannt werden wie die Nichtbeachtung unbezahlter Haushaltsarbeit, des Ehrenamts oder auch qualitativer Aspekte wie Gesundheit, Bildung oder Gleichberechtigung. Die Crux ist, dass – wie auch in besagten Lehrbüchern oder Medienbeiträgen – korrekte Aussagen Seite an Seite mit „fake“ Aspekten stehen. So behauptet ChatGPT, „externe Effekte“ würden vom BIP ignoriert. Das ist jedoch falsch, denn „externe Kosten“ werden ja von unbeteiligten Dritten durchaus gezahlt und gehen damit auch positiv in das BIP ein – genau dies wird ja gemeinhin als quantitativer Mangel des BIPs genannt. Auch sind Spekulationsgewinne in der Regel kein Bestandteil des BIPs, denn an anderer Stelle gehen sie mit Spekulationsverlusten einher und stellen – abgesehen vom Entgelt für Finanzdienstleister – keine volkswirtschaftliche Wertschöpfung dar. Dass mittlerweile Schwarz- und Schattenwirtschaft mit Schätzwerten in das BIP eingehen, ist ChatGPT bislang entgangen. Und die Problematik mathematischer Fehlauslegung von Wachstumszahlen sowie linguistischer Konnotationen um den Begriff „Wirtschaft“ können zwar jugendliche Lernende verstehen, werden hingegen in Medien, Politik und selbst der Wissenschaft bis heute ignoriert. ChatGPT bildet somit den Wissensstand einer zwar hellhörig gewordenen, aber in der Sache mitunter desorientierten Gesellschaft ab.

 

Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass alternative Wohlstandsindikatoren wie der GPI oder der HDI Erwähnung finden. ChatGPT scheint entsprechende Begriffe oft genug bei seiner Dokumentenanalyse in Zusammenhang mit Kritik am BIP zu finden. Eine realistische Einschätzung ihrer praktischen Bedeutung für aktuelle öffentliche Debatten ist ihr allerdings nicht möglich. Denn welcher Wirtschaftspolitiker oder welche Sozialministerin hätte jemals den HDI als maßgeblichen Indikator für das gesellschaftliche Wohlergehen zitiert? Dass die Künstliche Intelligenz die Kluft zwischen wolkigen Lehrbuchtheorien und der gesellschaftspolitischen Relevanz erkennt, dafür bedarf es wohl noch etlicher Entwicklungsschritte.

 

Bessere Ergebnisse ergeben Anfragen zu umweltpolitischen Instrumenten sowie der Postwachstumsökonomie. Die Antworten eignen sich in jedem Fall zum Einstieg in die Thematik, wobei es den Darstellungen - wie so oft - etwas an der Abstraktion fehlt. So werden diverse umweltökonomische Instrumente aufgezählt, anstatt diese geeignet zu ökonomischen Instrumenten zusammenzufassen. Mangels echter Intelligenz sammelt ChatGPT eben nur Begriffe und sinnstiftende Definitionen ohne Zusammenhänge und Querbezüge immer treffend darzustellen. Dieses generelle Problem wird durch die vermeintlich klare formale Struktur der Antworten mittels Aufzählungen und Vor- und Nachteilen kaschiert. Lernende werden sich von diesen sicher beeindrucken lassen und wenig Anlass zur Hinterfragung des Gelesenen sehen. Hier sind Lehrpersonen gefordert, kritische Distanz zum digital entworfenen Text zu ermutigen.

 

Was, lieber digitaler Experte, meinst du zur Schuldenbremse?

Die Schuldenbremse ist ein Instrument, das dazu dient, die öffentlichen Ausgaben im Rahmen zu halten und die Verschuldung von Regierungen zu begrenzen. Sie wird oft in Verfassungen oder Gesetzen verankert, um sicherzustellen, dass die Staatsverschuldung langfristig auf einem nachhaltigen Niveau bleibt.

Meine Meinung zur Schuldenbremse ist neutral, da ich keine persönlichen Überzeugungen oder Meinungen habe. Allerdings kann ich einige Vor- und Nachteile aufzeigen:

 

Vorteile:

  • Langfristige Haushaltsdisziplin: Die Schuldenbremse kann Regierungen dazu zwingen, ihre Ausgaben langfristig zu planen und sicherzustellen, dass sie nicht über ihre Verhältnisse leben.
  • Stabilität der Finanzmärkte: Eine begrenzte Staatsverschuldung kann das Vertrauen der Finanzmärkte stärken und die Zinssätze niedrig halten.
  • Langfristige Wirtschaftsstabilität: Eine kontrollierte Verschuldung kann helfen, langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und zukünftigen Generationen eine gesündere finanzielle Basis zu hinterlassen.

Nachteile:

  • Einschränkung in Krisenzeiten: In wirtschaftlichen Abschwüngen kann die Schuldenbremse Regierungen daran hindern, adäquat auf die Krise zu reagieren, da sie ihre Ausgaben nicht flexibel erhöhen können.
  • Soziale Auswirkungen: Sparmaßnahmen zur Einhaltung der Schuldenbremse könnten dazu führen, dass wichtige öffentliche Dienstleistungen gekürzt werden, was vor allem diejenigen treffen könnte, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
  • Investitionshemmnis: Die Schuldenbremse könnte Regierungen davon abhalten, in wichtige Infrastrukturprojekte oder Programme zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums zu investieren, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könnte.

Insgesamt ist die Schuldenbremse ein komplexes Instrument mit potenziellen Vor- und Nachteilen, das sorgfältig abgewogen werden muss, um die langfristige finanzielle Stabilität eines Landes zu gewährleisten, ohne kurzfristige wirtschaftliche Bedürfnisse zu vernachlässigen.

 

Leider hat das Update(3) der kostenlosen Version von ChatGPT Anfang November 2023 die bundesdeutsche Debatte um die Schuldenbremse zum Jahreswechsel 23/24 knapp verpasst. Allgemein hinkt die Applikation ja chronisch der Aktualität hinterher. Da viele ökonomische und nachhaltige Themen von langfristiger Bedeutung sind, erscheint dieses Problem im Hinblick auf Bildungsprozesse nicht gravierend zu sein. Ob eine aktuellere Datenerfassung durch die KI eine qualitativ hochwertigere Antwort erzeugt hätte? Formal erscheint die Antwort ja wieder sehr sachlich (und das ehrliche Eingeständnis, keine persönliche Meinung zu haben, macht einem das digitale Gegenüber beinahe sympathisch…). Betrachtet man sich die drei vermeintlichen Vor- und Nachteile der Schuldenbremse, stellt man allerdings teils ideologische Bias fest. Die Stabilität der Finanzmärkte ist ja ein Argument aus der neoliberal-monetären Denkschule und unterstellt, das (private) Ratingagenturen tatsächlich die Hoheit über das Wohl und Wehe von Staatsfinanzen haben können. Und der unterstellte Gleichklang von „Wirtschaftswachstum“ und „Wettbewerbsfähigkeit“ ist dem Wachstumsparadigma verhaftet und wäre jedenfalls Gegenstand wissenschaftlicher Debatte. Neben der Bias findet man in der scheinbar ausgewogenen Darstellung auch etwas, was man als „heiße Luft“ bezeichnen könnte. So ist die Rede von der „gesünderen finanziellen Basis“ oder dem Leben „über die Verhältnisse“, Formulierungen, denen es an echter ökonomischer Sachlichkeit fehlt, auf unbedarfte Leser*innen aber einen wohlklingenden Eindruck machen dürften.

 

Woran es der künstlichen Intelligenz weiterhin grundlegend mangelt, ist die Fähigkeit querzudenken (ein wichtiges pädagogisches Ziel, das in den letzten Jahren wenigstens begrifflich zu unrecht diskreditiert wurde). Im Zusammenhang mit der Schuldenbremse wäre ein Hinweis auf die Modern Monetary Theory (MMT) zwingend nötig gewesen. Dass er fehlt, ist typisch ChatGPT, denn entsprechende Querverweise werden auch in den öffentlichen Debatten zu selten hergestellt.

 

In Sachen MMT hatte ich mir eine Fragestellung überlegt, mit der ich die KI nun endgültig der Banalität überführen wollte.

 

Ist die Modern Monetary Theory mit Nachhaltigkeit vereinbar?

Die Frage, ob die Modern Monetary Theory (MMT) mit Nachhaltigkeit vereinbar ist, ist Gegenstand von Diskussionen und unterschiedlichen Meinungen. Hier sind einige Argumente, die in dieser Debatte berücksichtigt werden:

Argumente, die für die Vereinbarkeit sprechen:

  1. Fokus auf Vollbeschäftigung: Ein zentrales Anliegen der MMT ist die Erreichung von Vollbeschäftigung. Dies könnte als nachhaltig angesehen werden, da es die soziale Stabilität fördern und Einkommensungleichheit verringern könnte.
  2. Infrastrukturausgaben: MMT-Anhänger argumentieren oft für staatliche Investitionen in nachhaltige Infrastrukturprojekte. Dies könnte dazu beitragen, Umweltauswirkungen zu reduzieren und langfristige ökologische Ziele zu unterstützen.
  3. Flexibilität bei Staatsausgaben: MMT betont, dass Regierungen, die ihre eigene Währung kontrollieren, finanziell flexibler sind und notwendige Ausgaben für soziale und umweltfreundliche Programme tätigen können.

Argumente, die gegen die Vereinbarkeit sprechen:

  1. Inflationsrisiko: Ein Kritikpunkt gegenüber MMT ist das potenzielle Risiko von Inflation, insbesondere wenn zu viel Geld gedruckt wird, ohne ausreichende Produktionskapazitäten. Inflation könnte langfristig wirtschaftliche Instabilität verursachen.
  2. Schuldenbelastung: Kritiker befürchten, dass eine zu lockere Geldpolitik nachteilige Auswirkungen auf die Staatsverschuldung haben könnte, was langfristig negative wirtschaftliche Folgen haben könnte.
  3. Abhängigkeit von der Geldpolitik: Manche argumentieren, dass eine zu große Abhängigkeit von Geldpolitik und Staatsausgaben langfristig zu einer verzerrten Wirtschaftsführung führen könnte.

Insgesamt hängt die Vereinbarkeit von MMT mit Nachhaltigkeit stark von der Umsetzung und den politischen Entscheidungen ab. Eine sorgfältige Steuerung und Ausrichtung der staatlichen Ausgaben sowie eine Berücksichtigung ökologischer und sozialer Ziele könnten dazu beitragen, MMT mit nachhaltigen Prinzipien zu verbinden. Es bleibt jedoch ein umstrittenes Thema in der Wirtschafts- und Finanzwelt.

 

Ein Stück weit ist es mir gelungen, das Floskelhafte des Chatbots zu belegen. Denn meine Frage nach der Nachhaltigkeit der MMT spielt in den einschlägigen Aufsätzen nach meiner Wahrnehmung nur selten eine Rolle. Sie als „Gegenstand von Diskussionen“ und „umstritten in der Wirtschafts- und Finanzwelt“ zu betrachten, erscheint mir äußerst optimistisch. Aber: umso bemerkenswerter erscheinen die beiden ersten Argumente. Denn hier wird tatsächlich auf die ökologische und soziale Nachhaltigkeit Bezug genommen und das in einer Art und Weise, die eine „Transferleistung“ der KI zu belegen scheint.

 

Vermutlich kenne ich nur nicht alle Quellen, die ChatGPT zur Verfügung stehen, und es hat doch nur abgeschrieben... Dennoch überzeugt diese Antwort zu einem sehr wissenschaftslastigen Thema, das in den Medien nur ausnahmsweise und in Bildungszusammenhängen überhaupt nicht diskutiert wird, doch überraschend gut.

 

Mit einer weiteren (politisch heiklen) Frage versuchte ich nun, die politische Bias des Chatbots genauer zu untersuchen. Die Diskussion um den „Great Reset“ kann ja eigentlich nicht an der KI vorbeigegangen sein. Wie wird sie sich hier aus der Affäre ziehen?

 

Warum gibt es Diskussionen um den Great Reset?

Der Begriff "Great Reset" hat in den letzten Jahren in verschiedenen Kontexten an Bedeutung gewonnen, insbesondere in wirtschaftlichen und politischen Diskussionen. Es gibt mehrere Gründe, warum es Diskussionen und auch kontroverse Meinungen zu diesem Konzept gibt:

  1. Wirtschaftliche Veränderungen: Der Great Reset wird oft im Zusammenhang mit Vorschlägen für grundlegende Veränderungen in der Wirtschaftsordnung und im Kapitalismus verwendet. Einige Befürworter argumentieren für eine umfassende Neugestaltung, um soziale Ungleichheit zu reduzieren und ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Gegner sehen darin möglicherweise eine Bedrohung für bestehende wirtschaftliche Strukturen und individuelle Freiheiten.
  2. Globalisierung und Souveränität: Der Great Reset wird manchmal im Kontext globaler Zusammenarbeit und Governance diskutiert. Die Idee einer globalen Koordination zur Bewältigung von Herausforderungen wie Klimawandel und Pandemien kann auf Widerstand stoßen, insbesondere von Personen oder Gruppen, die die nationale Souveränität betonen.
  3. Verschwörungstheorien: Der Begriff "Great Reset" wurde auch von einigen Verschwörungstheorien aufgegriffen, die behaupten, es gehe dabei um eine geheime Agenda zur Errichtung einer neuen Weltordnung. Solche Theorien sind oft nicht auf Fakten basiert, tragen aber zur Verunsicherung und Ablehnung des Konzepts bei.
  4. Angst vor Veränderung: Jede vorgeschlagene Umgestaltung der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung kann bei Menschen Ängste vor Veränderung auslösen. Die Sorge um den Verlust von Arbeitsplätzen, Wohlstand oder individuellen Freiheiten kann zu Ablehnung führen.
  5. Kommunikation und Missverständnisse: Der Begriff "Great Reset" wurde von verschiedenen Organisationen und Akteuren unterschiedlich interpretiert und verwendet. Dies hat zu Missverständnissen und unterschiedlichen Auffassungen darüber geführt, was genau damit gemeint ist und wie es umgesetzt werden soll.

Insgesamt spiegeln die Diskussionen um den Great Reset die Vielschichtigkeit der aktuellen Herausforderungen wider, insbesondere in Bezug auf Umweltschutz, wirtschaftliche Gerechtigkeit und globale Zusammenarbeit. Die unterschiedlichen Meinungen können auf unterschiedlichen Werthaltungen, Ideologien und Interpretationen beruhen.

 

Damit hatte ich nicht gerechnet. Eine solche, fast schon wohltuend nüchterne und zutreffend analysierte Stellungnahme zur Kontroverse habe ich in den letzten 4 Jahren kaum je einmal in medialen Darstellungen gelesen. Ausgerechnet ein Chatbot vermag es offenbar, die politisch aufgeladene Debatte auf ihren Sachgehalt zu reduzieren. Anders als die meisten journalistischen Kommentator*innen vermeidet es der obige Text, Kritik als primär „verschwörungstheoretisch“ zu brandmarken, sondern die politischen Gegner werden zutreffend als „Gruppen, die die nationale Souveränität betonen“ bezeichnet oder Personen, die sich um Arbeitsplätze und Freiheitsrechte sorgen. Richtigerweise werden auch „Verschwörungstheorien“ erwähnt, die es fraglos rund um diese Thematik gibt (wobei pauschal durch die KI in Abrede gestellt wird, dass solche Mutmaßungen in Einzelteilen auch zutreffen könnten). Insgesamt werden aber eine Vielzahl von Aspekten genannt, die für die Umstrittenheit des Konzeptes sorgten und sorgen. 

 

Kritiker*innen des „Great Resets“ dürften dennoch wichtige Themen vermissen, so z. B. die digitale Transformation, die Frage nach der Urheberschaft dem des Begriffs, dem Weltwirtschaftsforum (WEF), dessen fehlender demokratischer Legitimation sowie dem grundlegenden Trend in Richtung einer Technokratie. Der Text klingt ein wenig nach salomonischer Befriedung der gesellschaftlichen Fronten. Das vorgeschlagene simple Erklärungsmuster der „Ängste vor Veränderung“ umschifft und banalisiert die Brisanz vieler Themen. Dennoch eignet der Text sich gut zum unaufgeregten Einstieg in die Thematik, ohne dabei wirklich die positiven und negativen Begleiterscheinungen einer sozial-ökologischen Transformation hinreichend zu beleuchten.

 

Eine finale Frage, was versteht man unter dem Wall Street Consensus?

„Der Wall Street Consensus repräsentiert die kollektive Erwartung oder Meinung zu verschiedenen Finanzindikatoren, wirtschaftlichen Trends, Unternehmensgewinnen oder anderen marktrelevanten Faktoren. Diese Meinung kann sich auf Prognosen für zukünftige Entwicklungen, wie z.B. Gewinnerwartungen von Unternehmen oder den allgemeinen Markttrend, beziehen. Der Wall Street Consensus spielt eine wichtige Rolle in der Finanzwelt, da er oft dazu verwendet wird, Marktprognosen abzuleiten oder zu beeinflussen. […]“

 

Hier brechen wir ab. Wer sich mit den Veröffentlichungen Daniela Gabors zum Wall Street Consensus der globalen Entwicklungsinstitutionen und der Konzernwelt beschäftigt hat, erkennt unmittelbar: ChatGPT hat nicht die Spur einer Ahnung. Wirklich überraschen kann das nicht, denn der Diskurs vegetiert bestenfalls als akademisches Mauerblümchen progressiver Thinktanks im Schatten der erhitzten politischen Debatten und wurde in der Publizistik kaum jemals aufgegriffen, obwohl seine Bedeutung für polit-ökonomische Entwicklungen weltweit bedeutsam und bereits nachweisbar ist.

 

ChatGPT, ein nachhaltiger Musterschüler? Ein Fazit.

 

An der Künstlichen Intelligenz soll in diesen Zeiten kein Weg vorbeiführen. Aktuell wird man mit Fortbildungen zur Thematik geradezu überschwemmt. Deren Leiter*innen geben sich alle Mühe, den Algorithmus der KI zu verdeutlichen, weshalb geneigte Teilnehmer eine Ahnung bekommen, wie die Applikation arbeitet und weshalb sie bestimmte Ergebnisse logisch erscheinen. Darum versuche ich mich an einer Antwort, wie sie der Chatbot geben könnte…

ChatGPT ist ein künstliches neuronales Netz, das Texte in verschiedenen Sprachen versteht und generiert. Es kann auch über einen Chatfenster mit Menschen interagieren und Fragen beantworten. Dabei analysiert es digitale Dokumente und hat gelernt, die logisch wahrscheinlichste Formulierung zu einem Thema aus diesen Dokumenten herauszulesen. Es ist kein Musterschüler, weil es die gleichen Fehler machen kann, wie Menschen, die die Ursprungsdokumente erstellt haben. In diesem Zusammenhang hat es auch eine Vielzahl von Dokumenten zum nachhaltigen Wirtschaften analysiert. Aus dieser Analyse ergeben sich folgende Vorzüge und Problembereiche für die Bildung:

 

Vorzüge:

  • ChatGPT zeichnet sich durch einen hohen Grad an formaler Strukturiertheit und (gerade gegenüber Wikipedia) prägnanter Kürze aus. Das eröffnet Lernenden einen gut verständlichen Einstieg in Themen des nachhaltigen Wirtschaftens.
  • Durch die große Zahl an digitalen Dokumenten, die der Antwort des Chatbots zu Grunde liegen, ist eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, dass die Erkenntnisse dem gesellschaftlichen State-of-the-Art zum nachhaltigen Wirtschaften nahekommen. Die Sachkenntnis ist oft erstaunlich. Das medial etablierte Wissen zur nachhaltigen Wirtschaften kann den Nutzern somit vereinfacht zugänglich gemacht werden.
  • ChatGPT ist frei von Emotionen zu gesellschaftlichen Konfliktthemen und kann dadurch zur Versachlichung umstrittener Debatten beitragen.

Probleme:

  • Die übersichtliche Struktur spiegelt eine Eindeutigkeit der Antwort vor, die auch schon bei Wikipedia das Problem war. Das verhindert kritisches Denken. Insbesondere da keine Hyperlinks angeboten werden, wird das forschende Lernen eher verhindert als ermutigt. 
  • Die Qualität der Antworten hängt auch von der Spezifität der Fragestellung ab, Querverweise zu anderen Sachdebatten werden nur dann angeboten, wenn die Bezüge bereits im gesellschaftlichen Mainstream diskutiert werden. Damit droht ChatGPT Diskussionen zu verengen und die Problematik kommunikativer Blasen zu verstärken.
  • Zu 80-90% sind die Antworten von ChatGPT wissenschaftlich korrekt. Dass in unmittelbarer textlicher Nachbarschaft aber auch Unsinn, Nichtssagendes oder Fragwürdiges Verbreitung findet, wird dabei leicht übersehen. Um die Qualität einer Antwort beurteilen zu können, muss man bereits über eine gewisse Sachkenntnis zur Thematik verfügen. Lernende werden hier also weiterhin die Anleitung von fachlich versierten Lehrpersonen brauchen.
  • Entsprechend der Verbreitung von bestimmten Darstellungen zu einer Thematik wird ChatGPT eine bessere oder schlechtere Strukturierung von Sachthemen vornehmen. Die Applikation ist abhängig von der intellektuellen Vorarbeit von Menschen. Sollte diese aber zunehmend die „Künstliche Intelligenz“ nutzen, wird der intellektuelle Fortschritt algorithmisch zum Erliegen kommen. Progressive Debatten werden von ChatGPT ausgegrenzt, weil sein Algorithmus lediglich weit verbreitete Narrative darstellen kann. Da nachhaltiges Wirtschaften auf „Pionierleistungen“ von Vordenker*innen angewiesen ist, besteht die Gefahr, dass der intellektuelle Fortschritt abgewürgt wird.
  • Unklar ist, inwiefern ChatGPT manipulierbar ist und - wie im Falle von Google längst zu beobachten - politisch unerwünschte Debatten und Meinungen keinen Einfluss auf die Antworten des Chatbots haben. Die Gefahr besteht mit Sicherheit und würde einflussreichen Machtzentren einen ungeheuren Einfluss auf die gesellschaftlichen Diskussionen und Meinungen geben.

Ein positives Zeichen ist, dass zahlreiche Themen des nachhaltigen Wirtschaftens – in einer genderneutralen und dennoch flüssigen Sprache - recht fundiert dargestellt werden. Nachhaltigkeit ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen, weshalb auch die Künstliche Intelligenz zu den etablierten Schlagworten genügend Input findet, um passenden Output zu generieren. Dennoch muss man sich eingestehen, dass KI keine Wunder vollbringt und keine progressiven Debatten voranbringen kann. Genau an dieser Stelle sind menschliche Lehrkräfte auch zukünftig unentbehrlich. Sie sind gefordert, Jugendliche zum Hinterfragen jeglicher medialer Texte anzuhalten. Denn mit seiner Mixtur aus korrekt recherchierten und irreführenden Aussagen steht ChatGPT den journalistischen Publikumsmedien, dem Internet oder sogar schulischen Lehrbüchern in nichts nach. Wem ChatGPT als Wissensgrundlage für den eigenen Unterricht genügt, wird den Bildungsfortschritt jedoch behindern. Insofern muss vor der extensiven Nutzung der KI für die eigene Unterrichtsgestaltung gewarnt werden.

(1) https://www.news4teachers.de/2023/11/umfrage-zeigt-mehrheit-der-schueler-nutzt-chatgpt-lehrer-sollten-sich-ein-vorbild-nehmen/

(2) Bei der Analyse beschränke ich mich auf die kostenlose Version der Applikation, da diese zweifellos die weiteste Verbreitung speziell unter jugendlichen Lernenden finden wird.

(3) https://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-ChatGPT-liefert-ab-sofort-aktuellere-Informationen-37056607.html

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